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| - Die zwei Wochen, die dem Einschlag des Keims folgten, waren desaströs. Wie zuvor von der Aurora-Einheit ergriff der Phazonvirus nun auch von uns Besitz. Viele von uns fielen der wuchernden Verseuchung zum Opfer und gerieten in die Klauen der Weltraumpiraten. Schon bald war kaum mehr als eine Hand von uns übrig. In diesen schweren Stunden sollten wir für einen Moment Hoffnung schöpfen, da wir Hilfe erhielten. Ghor, ein Gesandter Jäger der Föderation, eilte herbei, um die Aurora-Einheit instand zu setzen. Doch unsere Hoffnung fand ein jähes Ende, da auch ihn die Verseuchung mit dem Phazon erfasst hatte und sein eigener Wille gebrochen war. Unter seinem Banner erfolgte nun der Sturm gegen die letzten Überlebenden und Tag um Tag erbeuteten sie mehr von der Station. Der letzte Funke Hoffnung ist erloschen. Schon bald werden wir uns in den feindlichen Reihen wiederfinden. Die letzten Verbleibenden stehen nun dem Ende unserer Kultur entgegen, die letzten Stunden stumm ausharrend. Ich bin ein Geschöpf der Elysia, gleichsam ein Nachfahre der Chozo wie des Ersten. Die letzten Momente meines Daseins will ich nutzen, um meine Erinnerungen dem Databot zu übergeben.
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- Die Chozo waren Beobachter, unermüdlich die Tiefen des Raumes erkundend, um ihren Wissensdurst zu stillen. Von dieser Anlage aus entsandten sie Observationssateliten hinaus in die Sphären ferner Welten. Die Sateliten schöpfte Informationen, die es den Chozo verlaubten, die manigfaltigen Phänomene des Kosmos zu ergründen und so nährten sie ihren intellektuellen Appetit, Planet um Planet. Eines Tages stieß eine Sucherin der Chozo auf etwas Sonderbares. Ein verloren geglaubter Satelit lieferte Informationen über eine entlegene Welt. Das stellare Objekt lag unfaßbar weit entfernt, selbst für die Begriffe der Chozo. Die Studien ergaben, das es sich in vielfacher Hinsicht um einen Planeten handelte- und zugleich um ein empfindsames Wesen. Lebendig. Doch der Ausblick war von kurzer Dauer. Noch bevor die Identität des Planeten bestimmt werden konnte, ging die Information verloren.
- Im Jahr 400 der elysianischen Zeitrechnung kam für unsere Chozoschöpfer der Zeitpunkt des Aufbruchs. Sie vertrauten uns diese Station mitsamt ihrer Aufgaben an. Es lag an uns, aufmerksam über diese Station zu wachen, bis andere kommen würden, die nach Wissen und Erleuchtung streben. Im Moment des Aufbruchs richtete die Sucherin der Chozo eine letzte Bitte an uns- Die Himmel zu erkunden, um das Mysterium des unbekannten Planeten zu lösen. Wir gaben ihr unser Wort und setzten ihre unermüdlichen Bestrebung fort. Tag um Tag forschten wir nach den Antworten,die sie so verzweifelt suchte. Doch vergebens. Wir sind gescheitert.
- Quälend langsam verging die Zeit, während unsere schlechten Träume uns peinigten. Wir ertrugen die Vision, bis schließlich im Jahr 1435 unsere automatischen Defensivsysteme ausgelöst wurden. Eine Vielzahl fremder Wesen, stark bewaffnet und gepanzert, drang durch unsere Kampfabschirmung in die Elysia-Station vor. Gemäß der Sicherheitsprotokolle wurden wir aus der Stasis reanimiert, um unsere Welt zu verteidigen. Während des Kampfappels eröffnete uns die Fremden die Kommunikation und erklärten ihre friedliche Gesinnung. Die Waffenruhe wurde ausgerufen und schon bald begannen wir, mit der Galaktischen Föderation zu verhandeln. Das Elysia-Abkommen leute eine neue Blütezeit für uns ein.
- Es vergingen eine Dekade für die Chozo hier auf der Elysia. Die rauhen Winde und Stürme zerrten an der Station und so nahm die Instandhaltung mehr und mehr ihrer kostbaren Zeit in Anspruch. Den Bedarf einer Assistenz im Blick erschufen sie uns. Der Erste Elysianer, gebaut von Chozo -Hand, schritt vor 1450,82 Jahren aus der Mechanifaktur. Heutigen Maßstäben nach eher einfach gestrickt, wurde dem Ersten jedoch die höchste aller Gaben von den Chozo verliehen. Um seinen Schöpfern besser zu assitierten, schenkte man dem Ersten die Selbsterkenntins. Und erteilte diese Gabe mit allen anderen Elysianern. Dieses Ereigniss markierte das Jahr 1 der Elysianischen Zeitrechnung.
- Das Abkommen veschaffte uns Nachschub, Treibstoff und Teile von der Föderation. Im Gegenzug gewährten wir den Föderierten, die Elysia-Station nach eigenem Ermessen zu nutzen. Dankbar machten sie von den leistungsstarken, wissenschaftlichen Systemen Gebrauch und schöpfte beträchtliches Wissen aus unseren Datenbanken. Leider wies sich unsere lebensfeindliche Atmosphäre als zu große Bedrohung für die Wissenschaflter der Föderation. Sie schlugen vor, Humanoide durch eine einzelne Einheit, artifiziellen Intellektes zu ersetzen, die sie Aurora nannten.
- Man brachte die Aurora in eine unserer schwebenden Gondeln unter und bette sie in das Netzwerk der Station ein. Diese Anbindung veschaffte der Aurora die Kontrolle über die Anlage, uns inbegriffen. Uns ermöglichte sie, von der Verbindung der Aurora zum Netwerk anderer Auroras der Föderation zu profitieren. Ungeachtet der Entferung konnten sie miteinander kommunizieren. Und so gelangten gignantische Mengen an Informationen zu uns. Die Jahre zogen vorrüber. Wir unterstützten die Aurora und unsere föderierten Freunde bei ihrer Forschung, studierten mögliche Feinde und sammelte Daten über ihre Aktivitäten. In gewissem Sinne strebten wir auf diese Weise danach, unser Versagen, den Schöpfern zu helfen, wieder wett zu machen. Unser Bund mit der Föderaton half, viele Disaster abzuwenden und zahlreiche Bedrohungen des Komsos auszuschalten. Und sind wir uns auch nicht gewiss, ob dies schlussendlich im Sinne unserer Schöpfer ist, so sind wir zumindest überzeugt, eine friedvolle Existenz geführt zu haben.
- Eine Woche nach dem Abbruch der Verbindung zur Aurora-Einheit mussten wir mitansehen, wie der lebende Planet zu einem neuen Schlag ausholte. Er entsandte stellare Objekte, von denen eines gegen uns gerichtet war. Es streifte die Wolkendecke der Elysia und zerstörte weite Teile unserer Heimatwelt, bevor es in den Kern weit unten einschlug. Bald darauf stellten unsere Sensoren die Präsenz einer ungewöhnlichen Energie fest- dem selben Gift, das zahlreiche andere Planeten wie die Welt unserer Schöpfer verseuchte- der galaktischen Plage namens Phazon.
- Ich bin ein Geschöpf der Elysia, gleichsam ein Nachfahre der Chozo wie des Ersten. Die letzten Momente meines Daseins will ich nutzen, um meine Erinnerungen dem Databot zu übergeben. Unsere Geschichte nahm gewissermaßen vor fast 1500 Jahren ihren Anfang. Zu jener Zeit begannen unsere edlen Schöpfer, die Chozo, das zu errichten, was unsere Wiege werden sollte. Ein Hort der Forschung und des Wissens, über den Wolken der Elysia schwebend, ein gebührendes Domizil für die großen Erbauer der Chozo. Sie errichteten viele schwebende Gondeln und sponnen ein Netz über den Himmel des ganzen Planeten. Instrumente erstreckten sich in alle Richtungen, um den Kosmos zu studieren. Damals existierten wir noch nicht: Allein die Chozo durchschritten diese geweihten Hallen. Sie schauten zu den fernen Sternen und erkannten viele Dinge- wie jenes düstere Disaster, welches uns später treffen sollte.
- Bis zum Jahr 600 erschöpften sich unsere lebenswichtigen Mittel und Treibstoffe. WIr konstruierten kleinere Mechanoiden, um aus der Atmosphäre der Elysia Treibstoff zu schöpfen. Doch sie erwiesen sich als unzureichend, um den Bedarf zu stillen. Ohne die notwendigen Ressocuren sichern zu können, gingen wir zur Schohnung unserer verbleibenden Energie- und Ersatzteillager in einen Tiefschlafmodus über. Und während wir ruhten, fütterten die von der Anlage gesammelten Daten unsere Träume. Während dieses langen Schlummers durchlebten wir vielerlei Träume. Zahllose Ereignisse erreichten uns, darunter die Zusammenfürhung mit unseren Schöpfern, die eine neue Heimat in einem anderen Planeten fanden. Doch bald darauf ereigente sich eine Tragödie. Ein Himmelsköper traf den Planeten Tallon IV, brachte eine verheerende Verseuchung mit sich und stürzte die Welt der Chozo ins Chaos. Hilflos mussten wir dem Niedergang unserer Schöper beiwohnen. Die wenigen Überlebenden fanden an einem unbekanntedn Ort eine Zuflucht. Kraftlos schlummerten wir dahin, doch in unseren Träumen beklagten wir den Tod unserer Schöpfer. Dies war unsere finale Vision, die uns zum letzten Mal unsere Schöpfer erblicken ließ.
- Wir sahen, wie die Elysia der Verseuchung durch den Meteoriten zum Opfer fiel und sie von seinem Phazon verzerrt wurde. Hoch über der giftverseuchten Oberfläche sammelten wir weitere Daten über das Objekt. Doch diese Studie sollten je von der Ankunft eines neuen Widersachers unterbrochen werden. Weltraumpiraten, feindlichgesonnene Lebensformen und Erzfeinde der Föderation fielen in die Station ein und griffen an. Die Streitkräfte der Piraten rückten schnell vor, waren sie doch in Anzahl und Bewaffnung weit überlegen. Nach ihrem Sturmangriff errichteten sie ein massives Energiefeld um den Meteoriten herum. Sie bezeichneten das abgestürzte Objekt als "Keim" und konnten die Schutzbarriere schnell installieren. Alle unsere Versuche, diesem Vorhaben etwas entgegen zu setzen, wurden abgewehrt. Es gelang uns nicht, sie bei der Konstruktion des Schildes aufzuhalten. Fortan richteten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Piraten selbst. Sollten wir sie nicht im Kampf aufhalten können, so vielleicht auf andere Weise. Unsere Studien förderten Unerwartetes zu Tage. Sämtliche Weltraumpiraten waren mit Phazon verseucht. Doch anders als andere Lebensformen zuvor zerrten sie davon. Dieses Phazon hielt sie am Leben und kontrollierte offenbar ihre Gedanken mit einem eigenständigen Willen.
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