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  • Die Erben des Kometen
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  • Es war ein wunderschöner Wintertag im 542. Jahr des Exils als Jadan II. seine letzte Reise antrat. Der Wind weht sanft von Land, blähte das Segel und trieb das kleine, brennende Boot auf die weite Nebelbucht heraus. Natürlich waren all dies nur Imitationen der legendären Geschenke des Lichtboten an den Kometensohn, doch als Nachkommen Mythors erhoben die Kometenkönige stets auch Anspruch auf die Originale. Gerade ging es mal wieder um Streitigkeiten zwischen benachbarten Bauern, als es an der Tür plötzlich einen Tumult gab und ein Bote in die Halle stürmte.
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  • Es war ein wunderschöner Wintertag im 542. Jahr des Exils als Jadan II. seine letzte Reise antrat. Der Wind weht sanft von Land, blähte das Segel und trieb das kleine, brennende Boot auf die weite Nebelbucht heraus. Lumeyna, seine Tochter und Erbin, stand mit ihren Geschwistern und den anderen Anverwandten auf dem Steg und verfolgte den Weg des Totenschiffes. Als die letzten Flammen in den eisigen Fluten des Meeres erloschen und die See die Asche des königlichen Leichnams verschlang, löste sich die Versammlung langsam auf. Die Menschen zogen sich in das nahe Familienschloss zurück, über dem die blaue Flagge mit der gelben Sonne im weißen Kreis am Trauermast wehte. Nur Lumeyna blieb noch und starrte in die zunehmende Dunkelheit. Morgen würde ihr Onkel die Krone auf ihr Haupt setzen und sie so zur Königin von Nyrngor und Neu-Nyrngor ernennen. Sie würde die vierte Königin dieses Namens sein, in einer langen Linie von Königen und Königinnen, seit ihre Familie kurz nach Allumeddon aus ihrer Heimatstadt Nyrngor auf der anderen Seite der Welt fliehen musste. Es war ein stolze Linie, deren Erbe durchgehend in direkter Folge an das älteste Kind weitergegeben wurde, seit die Welt sich wandelte. Ihre Stammmutter war Königin Elivara, welche einst die Caer aus Nyrngor vertrieb und ihr Stammvater war Mythor, der Sohn des Kometen. Ihrer Verbindung entstammte ihr Sohn Myrnen, der noch im Kindesalter sein Volk ins Exil führte, als die Finsternis Nyrngor erneut überschwemmte. Ein ganzes Leben später nahm Myrnen auch noch die Krone der neuen Heimat Neu-Nyrngor an und bis zum heutigen Tage hatte die Familie ihren Anspruch auf beide Städte nicht aufgegeben und wird es nie tun, so lange sie besteht. Wie ein Klagelied murmelte Lumeyna die Namen aller Könige seit Elivara, bevor auch sie sich in den warmen Palast begab. Die Worte, die Lumeyna am nächsten Morgen zur Königin machten, waren so alt wir das Exil von Nyrngors Königen. Elivara sprach sie, als sie sterbend ihrem Sohn die Krone anvertraute: "Unser Königreich ist verloren, doch unser Volk lebt weiter. Du und Deine Nachkommen sind verpflichtet für seine Menschen zu sorgen und wenn eines Tages die Sterne wieder günstiger stehen, unsere Heimat zurückzugewinnen. Vergiß niemals, daß Du König über Nyrngor bist." Die Krone ist weniger alt, denn Elivaras Krone versank zu Pondaron zusammen mit ihrem Träger Hester I. im finsteren Dämonensumpf. Die Krone, welche Lumeyna nun trug, war ein einfacher Reif aus Gold in dem auf der Stirnseite mit kleinen Diamanten ein Komet abgebildet war. Dies sollte das Bündnis der Könige von Nyrngor mit dem Lichtboten symbolisieren, oftmals wurden die Herrscher von Nyrngor und Neu-Nyrngor daher auch Kometenkönige genannt. Nach dem Empfang der Krone, war es für Lumeyna an der Zeit, ihre Waffenträger zu ernennen, die ihr als Beschützer und Berater dienen sollten. Das gläserne Schwert Alton übergab sie ihrem Bruder Karnen, dem zweiten in der Erbfolge. Den Helm der Gerechten gab sie ihrer Schwester Sirdafa, ihre beiden engsten Freundinnen, den Zwillingsschwestern Rian und Gera, vertraute sie Mondköcher und Sternenbogen an. Der Sonnenschild ging an Lumeynas Vetter Sklutur, das Dragomae an ihren Onkel und Lafar, der sie krönte. Als letztes übergab sie eine Flagge auf der Einhorn, Schneefalke und Bitterwolf kunstvoll gestickt waren, an ihren jüngsten Bruder Rokhan. Natürlich waren all dies nur Imitationen der legendären Geschenke des Lichtboten an den Kometensohn, doch als Nachkommen Mythors erhoben die Kometenkönige stets auch Anspruch auf die Originale. Zwei Monde später hatte die Routine des Amtes die junge Königin eingeholt. In der Halle des Familienschlosses saß Lumeyna auf ihrem Thron und sprach Recht, wie es seit jeher das Vorrecht der Könige war. Neben befanden sich Sirdafa mit dem Helm der Gerechten und Lafar als ihr Berater. Die Zeit schleppte sich dahin und Lumeyna verließ sich hauptsächlich auf das Urteil ihres Onkels, der ihr an solchen Tagen stets hilfreich zur Seite stand. Ihre Brüder standen zu ihrem Schutz bereit, Sklutur und die Zwillinge waren mit den verschiedensten Aufgaben im Land unterwegs. Gerade ging es mal wieder um Streitigkeiten zwischen benachbarten Bauern, als es an der Tür plötzlich einen Tumult gab und ein Bote in die Halle stürmte. Er stürmte vor bis zum Thron und ließ sich dort kurz auf sein rechtes Knie nieder. "Meine Königin, es ist etwas furchtbares passiert. Die Dämonen sind aus ihrer alten Wohnstatt im Sumpf ausgeschwärmt und bringen in riesigen Scharen alles Gebiet unter ihrer Kontrolle dessen sie habhaft werden können. Und auch die Barbaren der Inseln sind gelandet und wollen ihr altes Reich wieder aufbauen!" Panik wollte Lumeyna ergreifen und beinahe wäre sie entsetzt von ihrem Thron aufgesprungen. Doch rechtzeitig noch riss sie sich zusammen und erinnerte sich, dass es nun ihre Aufgabe war, Vorbild zu sein dem Volk Zuversicht einzuflößen. Sie bat den Boten weiter zu berichten, wobei sie nur hoffen konnte, dass man ihrer Stimme nichts anmerkte. Ein anerkennender Blick Lafars zeugte von Erfolg und Lumeyna beruhigte sich weiter. Während der Bote die Einzelheiten kund gab und Lumeyna die Verteidigung Neu-Nyrngors begann, verließen zahlreiche Menschen die Halle, um eilends auf ihre Güter und in ihre Geschäfte zurückzukehren, wo sie alle möglichen Vorbereitungen treffen wollten, ihren Besitz zu sichern. Trotz aller Vorbereitungen gab es keine Möglichkeit Neu-Nyrngor wirkungsvoll gegen die Übermacht der dämonischen Rattenwesen zu verteidigen. Das kleine Land zwischen Sumpf und Meer wurde von den feindlichen Heerscharen überrollt und von den Squärkin besetzt. Lumeyna gelang mit ihren Waffenträgern die Flucht auf einem kleinen Schiff, Karnen war im Kampf verwundet wurden, hatte aber gute Aussicht auf völlige Genesung. Mit Tränen in den Augen stand sie im Heck des Bootes und musste mit ansehen, wie ihr Geburtshaus verbrannte und ihre letzten Soldaten starben als sie ihre Flucht deckten. Bevor das Schiff die Bucht verließ und Kap Licht rundete, schwor Lumeyna bei der Ehre ihrer Familie, alles zu tun ihr Land wieder von den Eroberern zu befreien.
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