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| - Menschen, die Scientology beitreten sind meistens bezüglich ihrer eigenen Person unsicher. So werden sie (unter anderem) geködert: Auf der Straße werden die Leute angesprochen. Sie sollen kostenlos den sogenannten OCA-Test machen (Oxford-Capacity-Analysis, hat nichts mit der Universität Oxford zu tun, es soll sich nur so anhören). Während des Testes werden den Probanden unterschiedlichste Fragen gestellt, die allerdings alle darauf hinauszielen Schwachstellen, die nun einmal jeder Mensch hat, ausfindig zu machen. Viele Fragen ergeben schon von Haus aus negative Urteile, so zum Beispiel folgende: "Lügen Sie manchmal?" - Antwortet man mit JA, so ist dies natürlich ein Zeichen von Unehrlichkeit. Antwortet man mit NEIN, so ist dies ebenfalls ein Zeichen von Unehrlichkeit, denn jeder Mensch lügt schließlich manchmal, aber man sollte dazu auch stehen. Am Ende dieses Testes wird den Probanden eine Auswertung der Ergebnisse vorgelegt, nämlich dass sie schwere persönliche Probleme haben, unter anderem voller Engramme (prähistorische Traumata), und die einzige Lösung dieser Probleme Scientology ist. Leider fallen viele Menschen auf diese Versprechungen herein, unter anderem auch Persönlichkeiten wie Tom Cruise, Priscilla Presley und John Travolta. Ein kurzer Bericht darüber, wie so ein "Fang" stattfindet: Ich wurde über einen Freund zu einer Vorlesung eingeladen. Das Thema nannte sich "Haben sie vor ihrem Leben schon einmal gelebt". Da mich solche Themen grundsätzlich auch interessieren, habe ich zugestimmt. Der Vortrag wurde von einem wirkich guten Redner gehalten, der Rhetorisch einiges drauf hatte. Von einer Vorlesung hatte das alles jedoch nichts. Es war vielmehr ein Versuch, den Leuten einzureden, was alles mit unserem Leben vor dem Tod zusammenhängt und hatt Fallbeispiele wie Hundebisse und Morde gebracht. In dem Wissen, welche Notwendigkeit "negative" sowie "positive" Erinnerungen entspringen, hab ich mich seinen Ausführungen quergelegt, was dann zu einer kleinen Diskussion zwischen uns führte. Kurze Zusammenfassung: Jemand der von einem Hund gebissen wurde, wird in Zukunft Hunde meiden. Es wäre doch schön, wenn man diese Angst wieder loswerden könnte. Klingt ja romantisch, aber es gibt ja einen Grund, weshalb ich Angst vor Hunden habe, nämlich, weil ich weiß, das ein Hund beißen kann. Und damit mir das nicht wieder passiert, meide ich Hunde eben. Es sind also zwei Anschauungsweisen, die beide nicht verkehrt sind. Bis dahin, was das noch sehr interessant und hat meinen Verstand durchaus gefordert. Dann allerdings, wurden Paare gebildet. Die Paare wurden von den Moderatoren gewählt und zwar willkürlich. So bekam ich eine hübsche junge Dame (ich war selbst erst 18) als Partnerin zugewiesen. Dann wurden wir angewiesen, Dinge die uns belasten, zu erzählen. Erst nur eine Geschichte. Diese aber mussten wir immer wieder wiederholen. So lange, bis es relativ Gleichgültig wurde und diese "Belastung" unwichtig erscheint. Das war ja mal eine tolle Sache! Aber leider liegt auch genau hier der Hund begraben. Im Grunde genommen wird eine Gehirnwäsche vorgenommen. In den falschen Händen ist Missbrauch unausweichlich. Diese Methode wurde "auditing" genannt und soll einem dazu verhelfen, ein Preclear zu werden. Zum Ende der "Vorlesung" gab es den Hinweis, am nächsten Tag solle man sich um 11 Vormittags wieder hier einfinden. Auch der kommende Tag wäre kostenlos es sein nur der Kauf eines Buches am Ausgang notwendig. Und dann gab es dort quasi die Bibel Scientologies "Dianetic" von Hubbard um 12,- zu kaufen. Erst in diesem Moment, als ich Hubbard gelesen habe, wurde mir klar, wo ich da gelandet bin. Ich habe dann kein Buch erworben und bin dort mit erhobenem Haupt gegangen. Die Grundidee von Hubbard ist nicht schlecht. Viele "Theorien" sind plausibel und durchaus auch anwendbar, aber das sind die Theorien von Marx auch. Deshalb ist der Kommunismus trotzdem korrupt. Die Gefahr daher, mit solchen Methoden missbraucht zu werden und in eine Art von Abhängigeit getrieben zu werden, ist enorm. Viele Menschen sehen Scientology als einziges Heilmittel an und verlieren auch die Verbindung ins "reale" Leben. Später dann hat sich mein "Freund" (so gut war er dann doch nicht) sehr von mir distanziert. Erst nach einigen Jahren hat er mich kontaktiert und mir erzählt, das meine Abneigung gegen Scientology in seiner Familie, die alle dort dabei waren, nicht tolleriert wird und ich daher auch nicht Willkommen bin. Toller Verein ;) --- Es ist deine Erfahrung damit. OK! Mann kann es nicht pauschalisieren. Es gibt auch andere Erfahrungen, die andere gemacht haben. Was ich sagen kann ist folgendes: Eine Wissenschaft vom Leben. Sie ist die einzige Sache, die dem Leben übergeordnet ist, da sie alle Faktoren des Lebens handhabt. Sie enthält die Daten, die notwendig sind, um als freies Wesen zu leben. Eine Realität in Scientology ist eine Realität über das Leben. Es sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden können. Mann kann alles so leicht abwerten und bewerten aber gleichzeitig nicht die Lösung anbieten. In Scientology kann man das was man gelernt hat ausprobieren und für sich herausfinden ob es so ist oder nicht. Wenn es nicht so ist, dann ist es nicht so. Aber es gibt tausende von Menschen auf der ganzen Welt, die Antworten auf viele Fragen für sich selbst gefunden haben. Bitte aufpassen: Ich habe ganz bewusst den Vergleich mit Marx herangezogen. Eine Idee muss nicht immer schlecht sein. Aber ab einer gewissen Größe erhält alles eine Eigendynamik. Diese ist dann auch nicht mehr kontrollierbar. Besonders Menschen, die sozial eher schwach sind, begeben sich schnell in eine Abhängigkeit, da sie plötzlich den Sinn nur noch in der "Religion" suchen. Dieses Phänomen ist immer schon ein Problem gewesen (siehe Kreuzzüge oder den Jihad oder aber auch den Nationalsozialismus!) Die Art und Weise, wie Scientology fallweise agiert finde ich mehr als nur bedenklich. Hier sind Grundzüge von Gehirnwäsche und Kontrolle sehr deutlich zu sehen. Wie es im Detail aussieht, kann wohl nur ein "aktives Mitglied" oder ein ehemaliges Mitglied beschreiben. Ich halte generell jegliche Art von Religion als potenziell gefährlich, da sie in den falschen Händen schnell zur Machtkeule instrumentalisiert wird und die Vergangenheit hat gezeigt, wie schnell das gehen kann, selbst 21. Jahrhundert. Generell gilt das für alle Gruppierungen, die einen "Glauben" über das Recht und die Ordnung einer Gemeinschaft stellt, denn am Ende ist und bleibt es ein Glaube! Und dabei bleibt es auch, denn wenn aus Glaube erst einmal Wissen geworden ist, stribt diese Gemeinschaft aus oder ändert sich zu einer abgeschwächten Form. Aber nun schweife ich schon zu sehr aus. Summa summarum: Die Antwort auf die ursprüngliche Frage kann lauten: Das gleiche, was andere Menschen an anderen Religionen fasziniert: Der Glaube. Kategorie:Scientology Kategorie:Psychologie Kategorie:Beantwortete Fragen
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