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| - Im amerikanischen Bürgerkrieg steht ein Mann auf einer Eisenbahnbrücke. Seine Hände sind auf dem Rücken zusammengebunden, sein Hals steckt in einer Seilschlinge. Ein wenig weiter steht ein Offizier der amerikanischen Nordstaatenarmee. Auf einen Wink von ihm wird ein anderer Soldat zur Seite treten, woraufhin die Planke, auf der der Verurteilte steht, kippen, und der Mann gehängt werden wird. Der Verurteilte schließt die Augen. Er versucht, an seine Frau und seine Kinder zu denken. Merkwürdig verlangsamt und laut hört er seine Uhr ticken. Dann nickt der Offizier und sein Untergebener tritt zur Seite.
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abstract
| - Im amerikanischen Bürgerkrieg steht ein Mann auf einer Eisenbahnbrücke. Seine Hände sind auf dem Rücken zusammengebunden, sein Hals steckt in einer Seilschlinge. Ein wenig weiter steht ein Offizier der amerikanischen Nordstaatenarmee. Auf einen Wink von ihm wird ein anderer Soldat zur Seite treten, woraufhin die Planke, auf der der Verurteilte steht, kippen, und der Mann gehängt werden wird. Der Verurteilte schließt die Augen. Er versucht, an seine Frau und seine Kinder zu denken. Merkwürdig verlangsamt und laut hört er seine Uhr ticken. Dann nickt der Offizier und sein Untergebener tritt zur Seite. Peyton Farquhar - so heißt der Mann - ist ein wohlhabender Pflanzer aus Alabama, ein überzeugter Anhänger der Südstaaten. Zwingende Umstände haben ihn abgehalten, Soldat zu werden. Eines Abends kommt ein Mann in der Uniform der Südstaatenarmee zu seinem Gehöft. Er erzählt, dass die Yankees die Owl-Creek-Brücke besetzt hätten und jeden Zivilisten, der sich daran zu schaffen machen würde, sofort hängen würden. Farquhar, der darauf brennt, seinen Mut zu beweisen, beschließt, die Brücke in Brand zu stecken. Doch der Fremde ist ein Kundschafter der Nordstaaten-Union. Farquhar geht in die Falle und wird gefasst. Als Farquhar senkrecht von der Brücke stürzt, erlebt er die letzten Sekunden in quälender Langsamkeit. Er wird sich einer Bewegung bewusst, dann hört er ein Platschen. Er weiß, dass der Strick gerissen und er in den Fluss gestürzt ist. Vor den feindlichen Kugeln wegtauchend, erreicht er das Ufer und stürzt in den Wald. Dann macht er sich auf den Weg nach Hause. Am Morgen erreicht er sein Gehöft, wo ihn seine Frau erwartet. Er stürzt auf sie zu. Da spürt er einen betäubenden Schlag im Genick, weißes Licht flammt auf. Dann ist alles dunkel. Farquhar ist tot. Sein Körper schaukelt am Strick unter der Brücke.
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