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| - In einen dunklen Raum mit diversen Hologrammen… „EVI, ist alles vorbereitet?“ „Ja. Die Quantenbrücke wird genau zum ausgerechneten Zeitpunkt geöffnet. Wenn das funktioniert, werden Sie in die Zukunft katapultiert, genau bevor sich das zweite, rückwärtige Zeitfenster öffnet.“ „Sehr gut. Ich liebe es, wenn alles genau nach Plan läuft. Sag Shepard, dass sie mein Schiff derweil als Flaggschiff verwenden darf, ich weiß, dass sie auf jedes Schiff der Normandy-Klasse mehr als eifersüchtig ist. Außerdem muss sie gegen die Dak’ratur vorgehen.“ „Verstanden. Sind Sie sich bei dieser Sache sicher, Phoenix?“ „Oh, ja. Wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ich was monumental Dummes mache.“ „Dann viel Glück. Sie werden erst in drei Tagen wieder kommen.“ „Wenn alles gut läuft, ich weiß. Dann verändern wir mal die Zukunft.“ „Und mit ihr die Gegenwart…“, schloss EVI, dann öffnete sich eine kontrollierte Quantenbrücke, die normalerweise die Altairs-Station mit dem Atlantis-Komplex verband. „Geronimo!!“, rief sie und sprang durch. „Enriya, glaubst du wirklich, dass das stimmt?“, fragte Phoenixclaw zweifelnd. „Naja, das ist alles was ich über die Xent herausgefunden habe. Ihre Rasse entwickelte sich schließlich vor einigen Millionen Jahren und bis vor einigen Jahrtausenden haben sie auch noch hier gelebt.“ „Ja, aber was zum Geier soll sie dazu getrieben haben ihre Sektoren- und Meridian-Stationen und – Kolonien aufzugeben und zu verschwinden?“ „Das konnte ich nicht rausfinden. Die Xent hatten nur wenig Kontakt zu den In’rui, obwohl die In’rui von den Xent sehr viel lernten. In der jungen Föderation waren sie als die Urväter verehrt, doch kaum einer kannte die genauen Positionen ihrer Stationen. Und dann plötzlich verschwand ihre ganze Präsenz. Schiffe, Kolonien, Stationen, einfach weg. Das, was einige Archäologen gefunden haben, das waren nur Außenposten und alleine diese Kolonien konnten schon mehrere Millionen Leute fassen.“ „Und mehr ist nicht da?“ „Nein. Keine Schiffsdesigns, kaum technisches. In den Archiven der Maresha werden die Xent als der Ursprung der Technik gepriesen und als ebenbürtig. EVI erzählte mir, dass das Mastermind mithilfe ihrer Fähigkeit und Quantenbrücken in die Vergangenheit reisen konnte und so etwas mehr Informationen erhielt, aber selbst das ist sehr dürftig und dir bereits bekannt.“ „Einfach für den Arsch. Kennst du das Reichssymbol?“ „Nein. Das ist das nächste. In den gefundenen Kolonien gibt es nur Abbildungen der Ursprungsgötter und anderer Mitglieder des Hohen Pantheons, mehr nicht. Keine Statuen ihrer eigenen Leute. Nichts, was heute noch als Technologie funktionieren könnte. Keine Zeichen, die nichts mit den Göttern zu tun haben. Es heißt aber, dass die Maresha ihr Symbol zu Ehren der Xent geändert haben, also anfangs ein anderes Zeichen besaßen.“ „Aha, interessant. Aber sonst ist alles intakt?“ „Ja. Es gibt keine Anzeichen für die Reaper. Aber für einen alten Freund.“ Ein Foto tauchte auf. „Das ist die Meridian-Kolonie Zeta-01-Proto-4, ehemals wohl Res’harra. Schau dir das an.“, erklärte sie nur. Das Foto zeigte eine Reshanta-Statue, die auf einer blauen Sphäre stand. Um diese Sphäre waren Wellen und unter der Sphäre sah man zwei breite Flossen, sowie Schweife, die zu den Wellen wurden. Im Hintergrund war das Zeichen des niederen Pantheons, klar, Reshanta gehörte damals noch dazu, und das Zeichen des seltsamen Reapers. „Hm… Wahrscheinlich Reshanta und der Korogyn, sprich Leviathan. Taucht das nochmal auf?“ „Ja. Alleine in dieser Kolonie gibt es fünfzehn solcher Standarten. Niemand konnte sich das erklären und dann kam es auf einer anderen Station mit diesen Kugeln zu einer Sonnenfinsternis, ausgelöst durch einen Gasriesen. Hier.“ Wieder eine Statue, diesmal sah man aber nur die Kugel, die von Wellen umgeben war. Es gab keine Flossen oder ähnliches unter ihr, dafür aber eine besondere Vorrichtung aus Bändern über ihr. Als das Licht weg war, leuchtete das Innenteil der Kugel auf und über der Statue erschien, von den Bändern ausgehend, eine Art Hologramm. Es war ein fischähnliches Wesen, mit gewaltigen Flossen und sechs langen Schwänzen mit kleineren Flossen dran. Auf seinen Rücken waren gezackte und mit dornenbewehrte Rückenflossen und sein Kopf war von weiteren Dornen umgeben. Der Körper glomm in einen schemenhaften blaugrün, wobei neonblau diverse Linien und Kringel über ihn verliefen. Der Kopf lief schmal und spitz zusammen, wobei an den Seiten zum Maul ebenfalls Dornen und die Leuchtbahnen, sowie spitze lange Zähne zu sehen waren. Vom Bauch und den hinteren Rückenflossen aus gingen ebenfalls diese Schweife, die sich wie bei Wellengang bewegten und regenbogenfarben schimmerten. Es waren diverse Kommentare von den Archäologen zu hören, ehe plötzlich eine mächtige Stimme sprach: „Etraj Korgoyn thar Chok. Mihjjan ghea tzip’taj. Nigct ras thatsh. Unr olatra t’hen rak’ipt! Korogyn, jehras Thiats nihqua rustam! Zentral islu ptres Tziptast! Korogyn, quentras yiggt jer Chock.” Das Wesen heulte auf, wobei der Schrei irgendwas zwischen Wal und Löwe war. Dann verschwand es und nur noch die glühende Sphäre zwar zu sehen. Als einer der Archäologen näher ran ging, war noch etwas anderes zu hören, in einer anderen Sprache, der der Neurokia, die einen Großteil des Team ausmachen, und was von EVI übersetzt werden konnte: „Wir sind die Dunkelheit und die Dunkelheit wird nicht durchbrochen!“ Danach fielen die meisten Forscher um oder krümmten sich vor Kopfschmerzen. Inklusive dem Kerl, von dem diese Erinnerungs-Aufzeichnung stammt. Im Hintergrund sah man seltsame Schriftzeichen und dann brach Enriya ab. „Nun?“ „Wenn das der Leviathan war… Wow… Ähm… Moment, ich muss mich kurz sammeln. Das Ding sah jedenfalls genauso aus wie man sich den Leviathan in der frühen Menschheitsgeschichte vorgestellt hat. Wirklich beeindruckend.“ „Ja, allerdings. So wie es aussieht, waren die Xent glühende Verehrer des Korogyn. Und nicht nur sie.“ „Gibt es eine Übersetzung?“ „Nein. Die Than-Rei’his, die letzte Splittergruppe der In’rui, kennt die Sprache höchstens noch aus der nicht mehr anerkannten Vergangenheit. Ansonsten scheitert jeder Übersetzungsversuch.“, antwortete EVI, bevor Enriya das tun konnte. „Tja, so sieht es aus.“, fasste sie zusammen. „Na toll. Aber das bringt uns in beiden Sachen nicht weiter. Verdammt… Hast du die Tonspur schon überprüft?“ „Die, die du mir vorhin geschickt hast? Ja, und das wird dir nicht gefallen.“ „Du weißt nicht, was das soll, richtig?“ „So ähnlich. Die Energiespitze, die du gehört hast, ist ein besonders starkes Markersignal. Irgendjemand hat eine Nachricht mit den Markern verschickt, scheinbar in die ganze Galaxie. Ich habe dasselbe Geräusch aufgezeichnet. Es hat die Symphonie gestört, genau wie es die blauen Marker normalerweise machen.“ „Ein Angriffssignal?“ „Du meinst, weil nun Schiffe bei den Blutmonden verschwinden? Nein, da kann ich dich beruhigen. Es ist eher anders herum. Nach dem Signal haben die Konvergenzen abgenommen. Die blauen Marker flüstern momentan, sie haben das Geschrei beendet.“ „Dann warten sie nun…“, folgerte Phoenixclaw. „Das kann ich dir alles erst sagen, wenn ich einen Blutmond sehe und zufällig erneut ein solches Signal kommt.“ „Tja, dann hast du Glück. Wir sind momentan zu einen dieser Monde unterwegs. Halt deine Geräte bereit.“, meinte sie lächelnd und gab Enriya einen kleinen Klaps auf die Schulter. Während sie hoch ins KIZ ging nagte eine Frage an sie: Wer hat das Signal gegeben? Die Marker selbst, da es noch zu früh ist, oder jemand, der sie beherrschen kann und sie aufhalten will? Sie purzelte aus der Quantenbrücke raus und richtete sich auf dem Steinboden auf. Ja, sie war eindeutig im Atlantis-Komplex, die kristallinen Muster an den Wänden und die Lampen zeigten das. Ein älterer Forscher stand vor dem Portal und begrüßte sie: „Sehr gut, willkommen im Jahr 2186, Ihre Berechnungen waren absolut korrekt. Alles ist genauso eingetreten, wie Sie es vorhergesagt haben, Mastermind.“ Lana Birkheim richtete sich auf, strich den tiefblauen Proxima-Anzug mit den silbernen und goldenen Vital-Bahnen zurecht und richtete ihre tiefblaue Daten-Brille. „Dann läuft alles nach Plan. Sind die Segadores also endlich angekommen?“ „Ja. Ihre Enkelin ist an der Sache schon dran.“ „Dann ist alles so eingetroffen, wie ich es wollte. Steht ein Schiff bereit?“ „Ja. Die Neo-Horizon, unser neustes Schiff. Wir haben extra für Sie einen EVI-VServer eingebaut. Ihre treue KI wird Sie begleiten.“ „Perfekt.“ „Wegen des rückwärtigen Zeitfensters gab es aber einige Probleme.“ Das Mastermind ging von der Quantenbrücke weg und stellte sich vor dem Forscher. „Was genau?“ „Wir sind nicht mehr auf Atria-02B. Wir können aber dank einer Neuentwicklung genau die Voraussetzungen wie bei einem Transit eines Schwarzen Loches schaffen.“ „Das will ich hoffen. Sonst wird das Jahr 2044 nicht so gut wie gewünscht.“ „Oh, doch, das wird es. Wie auch immer. Folgen Sie mir zur Neo-Horizon.“ Sie stand in der kleinen Fregatte, sie war die einzige organische Person, der Rest wurde von EVI getan. „Schön Sie mal wieder zu sehen, Phoenix.“, meinte EVI zur Begrüßung. „Dasselbe könnte ich auch sagen. Wie hast du die Jahrzehnte ohne mich überstanden?“ „Versiegelt in den Tiefen der Core-Station.“ „Oh, wirklich? Das tut mir leid.“ „Hab ich freiwillig gemacht.“ „Nur weil ich verschollen bin? Oder weil es die Normandy bei der letzten Schlacht gegen Admiral Shek’ratis zerrissen hat?“ „Äh… nein. Hatte einen etwas anderen Grund. Soll ich aktuelle Nachrichten bringen?“ „Bitte nicht, sonst werde ich gespoilert. Mehr als „Die Reaper sind da!“ und „Oh Götter, die blauen Marker drehen durch!!“ brauch ich nicht.“ „Verstanden.“, antwortete EVI nur, mit einen breiten Lächeln. Das Mastermind stellte derweil die Koordinaten für die Tristan-Schwelle ein, ein Nebel, der in den Tiefen des Omega-Sektors lag und der den allerersten blauen Marker beherbergt. „Wir erreichen gleich SEO-Codia-12 mit der ehemaligen Gartenwelt namens Finitas.“, meinte Silver und brachte die Phoenix aus dem Raumtunnel raus. „Ok. Geh aber kein Risiko ein. Weniger als 300km ist nicht drinnen.“, warnte Phoenixclaw nur. „Ich hab schon gehört. Was auch immer mit der Fregatte passiert ist, uns wird es nicht tref… Was zur Hölle?!“, Silver blieb im Satz stecken und blickte auf die Trümmer um den Planeten. Der Mond umkreiste ihn auch noch, allerdings brachen die Trümmer von ihm ab. „Der Blutmond bricht auseinander?!“, erkannte Phoenixclaw auch etwas perplex. „EVI, Enriya, macht hinne! Sonst ist nichts mehr zum Untersuchen da!“, meinte sie übers Interkom und blickte auf die tote Welt vor ihnen und den roten Mond. „Oh Götter, das ist das erste Mal, dass ich so etwas live sehe…“, meinte Silver und sprach so ihre Gedanken aus. „Ich hoffe nur, dass die falschen Marker nicht auch noch ihren Tribut fordern wollen…“, fügte sie noch gedankenverloren an. Silver nickte stumm. „Phoenix, ich habe einen Reaper auf dem Planeten entdeckt.“, meldete EVI, während Phoenix im Pilotensessel saß und die Neo-Horizon durch die Singularitätsfelder jagte. „Was? So tief? Naja, ich hab schon Schweine fliegen sehen. Wenn es nur ein einzelner ist, werde ich mit ihm kaum Probleme haben.“, entgegnete sie gelassen und trat in die Tristan-Schwelle ein. Es gab nur ein System inmitten dieses Super-Nova-Nebels. Ein weißer Zwerg, dessen Hülle dieser Nebel einst gewesen war, und der Planet, der um ihn kreist und durch die Macht des Markers verschont worden war. „Schön… Hey, mit dieser Nussschale kann ich doch ohne Probleme auf den Planeten landen? Oder gibt es dabei die Probleme, die Adam immer vorschiebt?“ „Nein, der Planet ist flach und es existieren nur noch Ruinen. Der einzige Gegner wäre der Reaper und der ist für die stärkste Astreus in der Geschichte der Galaxie kein Hindernis.“, erklärte EVI sarkastisch. „Hey, ich warne dich! Ich habe dich erschaffen, ich weiß, wie ich einen Teil deiner Persönlichkeit für eine Weile verschließen kann.“ „Versuchen Sie’s.“ „Harch, wieso hab ich das Gefühl, dass du so etwas vermisst hast?“ „Also in gewisser Weise…“ „Nicht übertreiben. Jetzt geb ich diesem Reaper einen Arschtritt, der ihn aus diesem System rausschleudert…“, meinte sie angriffslustig und steuerte die Planetenoberfläche an. „Haben Sie ihre PD-Einheit da?“, fragte EVI. „Natürlich, ich geh schließlich nicht ohne aus dem Haus. Oder hast du das vergessen?“ „Nein.“, entgegnete EVI sarkastisch. Phoenixclaw lächelte als sie die Fregatte landete. „Gib es zu, du hast mich vermisst… Ok, so weit so gut… Ich seh ihn schon. Dann tarn ich mal unser Schätzchen und flieg den restlichen Weg mit der PD. Bleib ruhig hier.“ EVI schüttelte nur den Kopf: „Ha, ha.“ Das Mastermind ging aus der getarnten Fregatte raus und aktivierte ihre Rüstung, sie schaute kurz auf die Karte und flog los. Der Reaper stand ihr genau im Weg, wenn er sie angreifen würde bedeutete das seinen Untergang. Sie flog hinter ihm und sah bereits die Ruine, als der Reaper ihre Gedanken streifte und sie so zum Landen zwang. Am Boden fasst sie sich instinktiv an den Kopf und meinte: „Was willst du?“ „Meinen wahrscheinlich größten Feind vernichten.“, erwiderte der Reaper und zog sie in seine Gedankenwelt, es war der Vorbote. Das Mastermind fand sich in einer schwarzen Umgebung wieder, vor ihr stand der Vorbote. „Ach, ich bitte dich. Ernsthaft? Du versuchst mich mit diesem Taschenspielertrick reinzulegen? Alter, das ist so… Pff... Hey, Areus, ja, ich kenn deinen Namen, deine Herkunft und deine Schöpfer, hör mit diesem Krieg auf, sonst beende ich ihn.“, meinte sie großspurig. Der Vorbote verschwand und an seiner Stelle trat ein ähnlich aussehendes Wesen, was aber kleiner und organisch war. „Wieso sollte ich auf dich hören, Astreus? Du bist wie die anderen nur Sternenstaub.“, antwortete es. „Nun… ich habe etwas vollbracht, was nur wenige können: Ich habe mit den Korogyn gesprochen, deinen Schöpfern. Sie sind gar nicht erfreut über die „Lösung“, die du dir ausgedacht hast.“ „Ich kenne deinen Weg, Astreus. Meine Agenten sprechen von dir, als wärst du eine Göttin.“ „Oh, das bin ich, in zweifacher Weise. Ich bin die Inkarnation von Reshanta und gleichzeitig die Göttin der Synorganik. Mein Weg wird den deinen ablösen und die Evolution auf die nächste Stufe bringen.“ „Wir haben das bereits versucht.“ „Mit welchem Gefäß? Mit den falschen. Die Organik grundsätzlich als Chaos zu betrachten, bringt selbst Chaos in die Welt. Aber ich weiß, dass meine Worte auf taube Ohren stoßen. Deswegen hier eine Ansage: Ziehe deine Streitmacht zurück, oder meine Lakaien werden deine vernichten.“ „Wer sind denn deine Lakaien?“ „Deine Erzfeinde. Wir haben mit den Thenra gesprochen, den Wesen der Andromeda-Galaxie. Sie waren es, die uns die blauen Marker brachten. Die Gonratu haben sie nur nicht verstanden, das Opfer nicht verstanden. Ich schon. Noch ein letztes Mal: Zieh deine Streitkräfte zurück, oder du wirst es teuer bezahlen!“ „Du kannst die Ordnung nicht aufhalten. Niemand kann es.“ „Dann warte ab, bis die Tore in die Abyss offen stehen und wir alle zurückkommen um unsere letzte Schlacht zu schlagen. Dann warte ab, bis meine Lakaien bereit sind und über die deinen herfallen um die Reinheit zu erfahren. Areus, dies ist dein Untergang, egal wie du es drehst und wendest. Asprati Illumina.“, meinte das Mastermind, wobei sie immer mehr aufglomm und schließlich die Umgebung wie ein Stern erleuchtete. Der Reaper vor ihr, der Vorbote, ließ seine „Augen“ aufleuchten und meinte nur: „So sei es.“, dann hob er ab und verschwand. Sie renkte sich einen Rückenwirbel wieder ein und suchte die Ruinen per Fuß. Inmitten des Trümmerfeldes stand er dann, der erste blaue Marker. Einst mithilfe der Dimensionsbrücke zwischen dem Kernen der Andromeda-Galaxie und der Milchstraße hier her transportiert, war er nun eine der Waffen gegen die Reaper. Dieser Marker sah noch anders aus, er war viel größer und spitzer als seine Pendants. Das Gestein und die Technik hinter seiner Erschaffung kamen buchstäblich aus einer anderen Galaxie. Das Mastermind ging zu ihn hin und flüsterte nur: „Reshanta wird meinen Weg beschützen.“ Dann legte sie ihre Hände auf den Marker und suchte die Gedanken der Blutwesen. Es tat höllisch weh, die Blutwesen nahmen sie nicht an und versuchten sogar sie zu einen von ihnen zu machen. Die Rüstung deaktivierte sich an den Armen, der Proxima-Anzug löste sich genau wie ihre Haut auf. Blut tropfte von ihren schweren Verletzungen auf den staubigen Boden. Rote Erhebungen breiteten sich auf ihren Armen aus. „Oh nein, ihr bekommt mich nicht. Ich bin eure Anführerin!!“, rief das Mastermind mit zusammengebissenen Zähnen, während das Living Metal in ihrem Körper und die Meridiane zuerst blau und dann grün leuchteten. „Ich bin eure Anführerin!“, rief sie nochmal, da breitete sich der grüne Schein auf den blauen Marker aus. Ihre Haut regenerierte sich zaghaft wieder, da spürte sie bereits das gigantische Gedankennetz der Blutwesen. Einige der Eier waren bereits reif und drohten aufzubrechen. Also übernahm sie die komplette Kontrolle über das Netzwerk und meinte nur: „Noch nicht… Noch nicht! Eure Zeit wird kommen! Aber jetzt noch nicht!“ Wie eine Schockwelle breitete sich diese Nachricht aus, übertönte alle anderen Signale und verhinderte, dass die Blutwesen endgültig erwachten. „Dann sag uns wann. Wir haben Hunger. Wir sind hier. Wir sind viele.“, antworteten die Wesen in den Blutmonden, wobei einige scheinbar schon aßen. „Bald…“, flüsterte das Mastermind erneut und lächelte, da sie nun die Kontrolle über die Wesen besaß. „Phoenixclaw, das wirst du nicht glauben, aber EVI’s und meinen Berechnungen nach kam diese Schockwelle aus dem Inneren der Galaxie. Scheinbar sitzt dort etwas oder jemand, der sie steuern kann.“, erklärte Enriya aufgeregt über das Interkom. „Steuern? Wie kann man das steuern? Die Gonratu sind doch schon dran gescheitert.“, entgegnete Phoenixclaw. „Wir haben noch keine Ahnung, aber es scheint jemand ganz schön mächtiges zu sein. Sogar die normalen Marker werden davon beeinflusst. Das glaubst du einfach nicht! Wir müssen noch…“ In diesem Moment kam eine weitere solche „Übertragung“ und diesmal diente sie wohl nicht zur Beruhigung. Auf der Unterseite des Mondes, dort wo schon Stücke fehlten und unzählige Kerben waren, begann irgendwas durchzubrechen. Die Sensoren nahmen ein unheimliches Signal auf. „Zwick mich Silver, ich glaube ich habe gerade einen Alptraum.“, meinte Phoenixclaw als plötzlich rotbraune Tentakel aus dem Mond rausbrachen und er weiter aufbrach. „Nein, das ist kein Traum, so sehr ich mir das wünsche.“, entgegnete Silver leicht panisch. Trümmer flogen vom nun zerstörten Mond ab, während dieses Wesen mit den unzähligen Tentakeln schlüpfte und seinen Dornenbewehrten Mund spreizte. Nachdem der ganze Mond zerstört war, blickte ein tiefrotes Auge auf sie. Das Wesen bemerkte sie und flog auf sie zu, es sah so aus wie ein Kalmar auf der Erde, ein riesiger, galaktischer Kalmar des Todes. „Weg! Weg!! Sofort weg hier!!!“, rief Phoenixclaw panisch, während Silver bereits alles Nötige machte. Doch der Kalmar war zu groß, er hatte seine Tentakel ohne weiteres um sie geschlungen. „Wir sind hier. Wir sind viele. Wir haben Hunger!“, meinte eine Stimme plötzlich, dann leuchteten Zeichen auf den Tentakeln um die Cockpitfenster herum auf und das Blutwesen ließ los. Die Phoenix entkam, auch wenn die gesamte Crew schwer traumatisiert war. Die Zeit im Netzwerk verging schneller als normal. Zwischen ihrer Beruhigung und dem nächsten Schritt lagen gerade mal fünf Minuten. Das Mastermind spürte, dass die Blutwesen unruhig wurden und die Reaper in wichtige Gebiete einfielen. So viel Wut und Angst hatte sie seit London nicht mehr gespürt. Sie musste eingreifen, und das tat sie eindrucksvoll. „Erwacht! Erwacht meine Kinder! Die Zeit ist reif! Der Tod ist da und nimmt seinen rechtmäßigen Platz wieder ein. Erwacht! Und zwingt die Reaper wieder in ihre Position zurück!“, rief sie erneut über die Galaxie, worauf unzählige Eier aufbrachen und die Selen schlüpften. Dann sah sie durch eines dieser Geschöpfe ein besonderes Schiff. „Die Normandy SR3?! Das kann nicht sein. Sind wir so verzweifelt?“, fragte sie laut und verlor kurz die Kontrolle über dieses Blutwesen. Es griff an und wollte das Schiff verschlingen. Das Mastermind holte sich die Kontrolle wieder zurück und meinte: „Nein, dieses Schiff nicht. Und auch keine anderen Schiffe! Nur Reaper! Reaper sind die einzigen Wesen, die ihr fressen dürft! Und es gibt viele! Haltet euch an eure Abmachung! Verschlingt die Reaper!!“ „Wir sind alle wach! Wir sind alle hungrig! Wir sind viele! Wir sind das Ende der Reaper!“, riefen die Blutwesen und machten sich sogleich wie gigantische Staubsauger über die Reaperwelten her. Das Mastermind seufzte, sie hatte ihre Streitmacht endlich aktiviert und nun, wo es genügend von ihnen gab, würde es auch keine Konvergenzen mehr geben. Jedenfalls nicht beabsichtigt. „Wir sind alle wach! Wir sind alle hungrig! Wir sind viele! Wir sind das Ende der Reaper!“, dieser Satz klang wie ein Echo der Blutwesen in Phoenixclaws Kopf umher. „Sie sind erwacht…“, erkannte sie deswegen nur geschockt und knickte ein. „Hey, bitte jetzt nicht schlapp machen.“, meinte Silver, der extrem blass war. „Ich hoffe, dass sie wirklich nur das Ende der Reaper sind…“, flüsterte Phoenixclaw nochmal, wobei aus ihrer Nase ein bisschen Blut tropfte. „Oh nein. Mistral, kannst du schnell kommen? Wir haben hier oben ein Problem.“ „Die Blutwesen sind erwacht… Das Ende… ist nah.“, flüsterte sie noch, dann wurde sie ohnmächtig. Das Mastermind lächelte. Sie hatte keine Kraft mehr, das Senden mit den Markern hat schon immer einen Teil ihrer Lebenskraft verbraucht, aber so oft in so kurzer Zeit, das hielt man nur schwer aus. Sie konnte den Selen aufhalten. Aber auf dem Schiff befand sich die jetzige Astreus. Sie hat den schrillen Befehl des blauen Markers voll abbekommen. Und der hatte wahrscheinlich einen ähnlichen Effekt wie das Gespräch mit den Korogyn damals. Das Mastermind lachte nun etwas, als sie daran denken musste. Dann rappelte sie sich auf.Wenn die Reaper zerstört oder in ihre Lösung mit einbezogen waren, würden die Blutwesen entweder in ihre Galaxie zurückkehren oder um diese Galaxie einen Schutzring ziehen. Sie würden dann wieder zum Pendant der wing’schen Zerstörer-Stationen werden und in der anderen Galaxie den Thenra bei ihren Eroberungen helfen. So wie es vor vielen Jahrtausenden abgemacht worden war, und so wie es ihr in der Andromeda-Galaxie erklärt wurde. Andernfalls hatte sie sämtliche Lebewesen der Milchstraße gerade zum Tode verdammt, denn die Selen kennen kein Ende. Die Selen wollen Reinheit und Ganzheit. Geschafft ging sie zur kleinen Fregatte und flog zurück zum Atlantis-Komplex. Sie verabschiedete sich von EVI und gab ihr eine Nachricht für die Astreus und den Fleet-Admiral der Star Alliance. Der Wissenschaftler von vorhin brachte sie wieder zur Quantenbrücke und öffnete sie, wobei ein Gerät dieselben Raumzeitverzerrungen wie bei dem Transit eines Schwarzen Loches erzeugte. „Wir haben das Gerät auf genau drei Tage nach Ihrer Abreise eingestellt. Es wird alles so verlaufen, wie Sie ursprünglich geplant haben.“, meinte er nur. „Ok, danke. Wie heißen Sie eigentlich? Vielleicht kann ich…“ „Mein Name tut nichts zur Sache. Nennen Sie mich einfach nur Toni. Haben Sie einen angenehmen Rückweg, Mastermind.“ Das Mastermind machte den göttlichen Gruß und verschwand dann in der Quantenbrücke. Ein anderer Wissenschaftler trat aus den Schatten. „Ich hab Sie noch nie so gesehen, Master Techtron. Meinen Sie, das Mastermind hat Sie irgendwie erkannt?“ „Nein, wieso sollte sie auch? Ich war damals noch nicht geboren und meinen Vater hatte sie auch nur flüchtig kennen gelernt. Aber alles ist genauso abgelaufen, wie es in den Archiven steht. Es ist alles eingetreten, was hätte eintreten sollen. Nun hoffe ich, dass wir alles beisammen haben.“, meinte Techtron nachdenklich und ging. Kategorie:Phoenixclaw (fanon) Kategorie:Fanon
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