rdfs:comment
| - Unbewusst versuche ich nochmal, aufzustehen und zur Tür zu gelangen, doch der Schmerz stoppt mich erneut. Böser Fehler! Ich Idiot, verdammt! Vorsichtig lege ich mich zurück und bemühe mich, eine Körperstellung zu finden, die halbwegs bequem und nicht zu schmerzhaft ist. Nach einer halben Ewigkeit gelingt es mir. Allerdings bin ich nun gezwungen, die Wand direkt vor meiner Nase anzustarren. Bei meiner aktuellen „abwechslungsreichen“ Unterkunft auch egal. Ich werde müde. Ob das vom Blutverlust herrührt? Kategorie:Community-Pasta Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Kurz
|
abstract
| - Unbewusst versuche ich nochmal, aufzustehen und zur Tür zu gelangen, doch der Schmerz stoppt mich erneut. Böser Fehler! Ich Idiot, verdammt! Vorsichtig lege ich mich zurück und bemühe mich, eine Körperstellung zu finden, die halbwegs bequem und nicht zu schmerzhaft ist. Nach einer halben Ewigkeit gelingt es mir. Allerdings bin ich nun gezwungen, die Wand direkt vor meiner Nase anzustarren. Bei meiner aktuellen „abwechslungsreichen“ Unterkunft auch egal. Ich werde müde. Ob das vom Blutverlust herrührt? Ich schrecke auf, als hinter mir ein lautes Krachen ertönt. Als ich mich hastig umwende, fällt der Schmerz wie ein wütendes Tier über meine linke Seite her und erinnert mich daran, wo ich bin. Ich war tatsächlich eingeschlafen. Aus den Augenwinkeln erkenne ich einen Mann im Arztkittel, der durch die nun offene Türe tritt. Hinter ihm steht eine schlanke, hochgewachsene Frau mit langem, seidig glänzendem Haar. Roxanne? Der Mann setzt sich auf den Rand meiner Liege, was meine Seite mit einem erneuten scharfen Stechen quittiert. Er schaut auf eine Schreibkladde in seiner Hand und sagt im Plauderton: „Ah, Herr Wegener! Bleiben Sie ruhig liegen! Müller mein Name, ich bin der leitende Arzt hier. Ich kann Ihnen schon mal mitteilen, dass die OP gut verlaufen ist. Völlig problemlos. Und glauben Sie mir, der Empfänger Ihrer Niere wird Ihnen auf ewig dankbar sein. Leider konnten wir ihnen keine Schmerzmittel verabreichen. Die Gefahr war zu groß, dass Sie sich durch eine unbedachte Bewegung die Naht wieder aufreißen; und wir haben zur Zeit nicht genug Personal, um für jeden Lieferanten eine eigene Aufsicht bereitzustellen. Sparmaßnahmen, Sie verstehen! Schwester Roxanne, würden Sie bitte mal Herrn Wegeners Seite freimachen?“ Die Frau mit den langen Haaren tritt vor und liftet mein blutiges T-Shirt. Es ist tatsächlich Roxanne. In der eng anliegenden Schwesterntracht sieht sie fast noch geiler aus als gestern im „51er“, aber dafür habe ich jetzt gar keinen Sinn. Mühsam quetsche ich die Worte heraus: „Empfänger? Niere? Lieferant? Wovon zur Hölle reden Sie?“ Der Arzt – Müller – begutachtet meine blutige Seite. „Na, das sieht doch prima aus. Danke, Schwester Roxanne!“ Während sie mein T-Shirt herunterlässt, wendet er sich wieder an mich: „Sie sind doch Organspender, Herr Wegener? Zumindest haben wir Ihren Ausweis gefunden.“ Ich schaue ihn verständnislos an. „Ja, aber doch erst, wenn ich tot bin.“ – „Keine Sorge, mein Bester!“ meint er leutselig, „Wir haben schon Interessenten für beide Lungenflügel. Das hat noch keiner überlebt.“ Kategorie:Community-Pasta Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Kurz
|