. . . . . "__INDEX__ Mit dem von ihm selbst als \u201Ephilosemitisch\u201C umschriebenen Judenspiegel von 1862 suchte Wilhelm Marr die Emanzipation der Juden durch eine Kritik am Judentum voranzutreiben. Die Judenemanzipation k\u00F6nne nur durch Ablegung des nationalreligi\u00F6sen Eigensinns der Juden gelingen. Sobald die j\u00FCdischen Sonderrechte aufgegeben w\u00FCrden, seien den Juden gleiche Staatsb\u00FCrgerrechte zu gew\u00E4hren. Karl Marx darin verwandt lehrte Marr zum Zweck der Judenemanzipation die \u201EEmanzipation der Gesellschaft vom Judentum\u201C. W\u00E4hrend Marx die j\u00FCdische Frage in der sozialen Frage aufl\u00F6ste, verstand Marr sie als Rassenfrage. Marr f\u00FCrchtete eine Diktatur des Geldjudentums und einen \u201Ej\u00FCdischen C\u00E4sarismus\u201C, der den \u201ESieg des Judenthums \u00FCber das Germanenthum\u201C bedeuten w\u00FCrde. Wegen solcher Untergangs\u00E4ngste gilt Marr als Begr\u00FCnder des rassischen Antisemitismus. Von fanatischen Antisemiten wie Theodor Fritsch oder Eugen D\u00FChring wurde Marr indes an rassistischer Radikalit\u00E4t noch \u00FCberboten. Nichtsdestoweniger kam gegen schon gegen des 18. Jahrhunderts auch j\u00FCdischen Gelehrten die Frage auf, ob das Judentum als Glaubensgemeinschaft gesehen werden d\u00FCrfe oder ob es wegen seines Abstammungsprinzips notwendig mit einer Volksgemeinschaft verbunden sei. Die Neutralisierung der j\u00FCdischen Religion zur \u201Emosaischen Konfession\u201C und deren Gleichstellung mit den christlichen Konfessionen wurde von der j\u00FCdischen Bev\u00F6lkerung nicht als Befreiung aus der sozialen \u00C4chtung erfahren, sondern als Vernichtung ihrer nationalen Autonomie verstanden. In Worten Jakob Klatzkins gesprochen waren Juden \u201Enicht eine Glaubensgemeinde; wir bildeten eine in sich geschlossene Rechts- und Wirtschaftsgemeinschaft. Eine starke Mauer, von uns selbst errichtet, sonderte uns vom Landesvolke ab, und hinter der Mauer lebte ein j\u00FCdischer Staat in Miniatur\u201C."@de . "Der Judenspiegel (1862)"@de . "__INDEX__ Mit dem von ihm selbst als \u201Ephilosemitisch\u201C umschriebenen Judenspiegel von 1862 suchte Wilhelm Marr die Emanzipation der Juden durch eine Kritik am Judentum voranzutreiben. Die Judenemanzipation k\u00F6nne nur durch Ablegung des nationalreligi\u00F6sen Eigensinns der Juden gelingen. Sobald die j\u00FCdischen Sonderrechte aufgegeben w\u00FCrden, seien den Juden gleiche Staatsb\u00FCrgerrechte zu gew\u00E4hren. Karl Marx darin verwandt lehrte Marr zum Zweck der Judenemanzipation die \u201EEmanzipation der Gesellschaft vom Judentum\u201C. W\u00E4hrend Marx die j\u00FCdische Frage in der sozialen Frage aufl\u00F6ste, verstand Marr sie als Rassenfrage. Marr f\u00FCrchtete eine Diktatur des Geldjudentums und einen \u201Ej\u00FCdischen C\u00E4sarismus\u201C, der den \u201ESieg des Judenthums \u00FCber das Germanenthum\u201C bedeuten w\u00FCrde. Wegen solcher Untergangs\u00E4ngste gilt Marr"@de .